unsere Historie
Das BonSol, war das Lieblingsgeschöpf von Antonio Xamena (l920 – 1996), einem Mallorquiner, der die Insel liebte und der anderen die Möglichkeit geben wollte, ihre Schönheit ebenso zu geniessen wie er selbst.
Die Familie Xamena stammt aus Felanitx, einem gemütlichem, lebendigen Städtchen, bekannt durch die Herstellung von Keramikkacheln und der Kelterung der gut mundenden mallorkinischen Weine. In Felanitx wurde der Architekt Guillem Sagrera (1380 – 1454) geboren, dessen bekanntestes Bauwerk La Lonja, die Seehandelsbörse in Palma ist. Auch wurde in diesem Städtchen der bekannte Historiker Mosén Pedro Xamena (der Neffe von Antonio Xamena) geboren.
Antonio, Sohn von Martin und Barbara Xamena erhielt seine Schulausbildung in den „Teatinos``. Eines seiner Hobbys war die Lektüre und er verbrachte einen grossen Teil seiner freien Zeit in der Stadtbücherei. Sein besonderes Interesse galt der Skulptur und der Malerei. Auch hatte er grosses Interesse an der Gärtnerei . Er entdeckte zunächst in Felanitx und später auf der ganzen Insel Stadtgärten und Innenhöfe, sowohl in den bescheidensten mallorquinischen Häusern bis hin zu den majestätischen Patios und Gärten der grossen Fincas und Paläste , die mit einer reichen Pflanzenvielfalt bewachsen waren und seine Bewunderung fanden..
Er war noch sehr jung, als er sich entschied Mitglied vom „Fomento de Turismo`` (Vereinigung zur Förderung des Fremdenverkehrs) zu werden. Diese Vereinigung, die auch heute noch besteht, organisiert Wanderungen sowohl für die Inselbewohner als auch für die Besucher der Insel. Durch diese Wanderungen wurde in Antonio ein tiefer Respekt für seine natürliche Umgebung geweckt sowohl die Überzeugung, dass in die Natur nicht drastisch eingegriffen werden sollte, sondern dass man ihre Entwicklung möglichst schonend unterstützen müsste.
Antonio hatte eine Leidenschaft dafür, die Welt innerhalb und ausserhalb Mallorca’s zu entdecken und mit nur sieben Jahren war er der erste seines Heimatortes, der in einem Wasserflugzeug mitfliegen durfte, das in Porto Colom (dem Hafen von Felanitx) geankert war.
Als er 16 Jahre alt war bot sich die Gelegenheit einer Reise, bei der er seine Freunde zu einem Fussballspiel zwischen Mallorca und Castellón auf dem spanischen Festland begleitete . Er besichtigte zusammen mit einigen älteren Freunden die Städte Castellón und Valencia und deren Umgebung. Diese Besichtigungen bereiteten ihm viel mehr Freude als das Fussallspiel, denn er war kein grossr Fussballfan. Das war die erste von vielen Reisen. Mit 19 Jahren erbte er eine angesehene Summe . Er zögerte nicht lange und entschied sich, das Geld für eine Reise nach Paris anzulegen, wo er einen unvergesslichen Monat verbrachte.
Der Vater von Antonio wollte, dass sich sein Sohn der Landwirtschaft widmen sollte, jedoch war diese Arbeit nicht nach seinem Sinn, da die Landarbeit nicht seiner Natur entsprach. Er lernte gern neue Leute kennen und schätzte die menschlichen Kontakte. Mit siebzehn verliess er Felanitx, um als Verkäufer in einem Herrenschneidergeschäft in Palma zu arbeiten. Gerade zu der Zeit kam Mallorca bei französischen und englischen Touristen in Mode. Antonio hatte bereits einige Kenntnisse in beiden Sprachen, die für diese Kontakte gebraucht wurden, und schon bald sprach er sie
fliessend. Da er der einzige mehrsprachige Angestellte im Betrieb war, wurde er trotz seiner Jugend zum Abteilungsleiter befördert. Als er 19 Jahre alt war ,starb sein Vater ganz plötzlich.
Mit 26 Jahren wurde seine berufliche Laufbahn durch den spanischen Bürgerkrieg unterbrochen. Nach Beendigung des Krieges lernte er Roger kennen, deren Vater eine kleine Fabrik besass und der mit seiner Frau kurz vorher vom spanischen Festland, aus Badajoz (Extremadura) nicht weit von der Grenze mit Portugal, nach Mallorca gekommen war. Antonio und Roger verliebten sich ineinander und heirateten bald.
Antonio Xamena wollte sich selbstständig machen und zusammen mit einem Freund, Jorge Rossello, der ein ausgezeichneter Schneider war, beschlossen sie, gemeinsam in Palma ein Geschäft aufzumachen. Sie eröffneten das Herrenkonfektionsgeschäft „Roxa`` (Rosselló & Xamena) in der Calle San Miguel in der Nähe der Markthalle Olivar im Zentrum von Palma .
Antonio war der Besitzer eines schönen Hauses in Palma und das glückliche Paar bezog dieses Haus nach ihrer Heirat.
Das Geschäft lief bestens und bald konnten die Umsätze wesentlich erweitert werden durch die Herstellung von Regenmänteln als Konfektionskleidung . Das war neu für Mallorca, da bis zu diesem Zeitpunkt die Mäntel nur nach Mass geschneidert wurden. Im Jahr 1950 sah sich Antonio in der Lage, an der Südostküste Mallorcas in dem idyllischen Cala d‘Or, einem kleinen Fischerdorf an einer winzigen Bucht, ein Grundstück zu erwerben und ein Haus zu bauen. Das Haus bestand aus zwei voneinander unabhängigen Etagen mit jeweils sechs Schlafzimmern, denn Xamenas wollten in der einen Etage selbst wohnen und die andere gegebenenfalls weitervermieten.
Das jungverheiratete Paar hatte sich noch nicht lange in Cala d‘Or niedergelassen, als eines Tages ein reicher Amerikaner, (der wohl keinen Regenmantel gekauft hatte), bei einem heftigen Gewitterguss in ihrem Hause Schutz suchte. Als sich die Wolken verzogen hatten, überwältigte ihn die Schönheit des Hauses und seine Lage. Er bezeichnete es als Shangril-la.
Roger, die den Ort zu weit entfernt von der Arbeit Ihres Mannes fand, bot ihm das Haus zu einem beachtlichen Kaufpreis an, den er sofort akzeptierte. Da Antonio in seinem Geschäft in Palma war, lief sie die zwei Kilometer bis zum nächsten Telefon, um ihn zu fragen, ob er mit ihrem Angebot einverstanden sei. Antonio gab sofort seine Einwilligung. Mit dem Erlös hatten sie die Gelegenheit ,ein Grundstück am Strand in der Nähe vom Zentrum Palmas zu kaufen.
Antonio genoss es, jeden Morgen in dem kristallklaren Meerwasser zu baden. Jedoch musste er mit der Zeit besorgt feststellen, dass sich durch die Erweiterungen der Hafenanlagen das Meerwasser trübte. Er hielt Aussicht nach sauberen Gewässern und fand sie in einer kleinen Bucht in Illetas. Von der Bucht aus entdeckte er eine große alte Villa am Hang, die zum Schloss Bendinat gehörte. Im Jahre 1951 konnte er den für ihn so entscheidenden Kauf tätigen.
Die Villa befand sich in einem traurigen Zustand, aber im Laufe eines Jahres wurde sie renoviert, und die Xamenas konnten einziehen. Roger gefiel das neue Haus, aber sie fühlte sich tagsüber recht einsam, denn der nächste Nachbar wohnte 2 km
DAS HOTEL
Im Juni 1953 kam der erste Gast .
An der Fähre Barcelona-Palma empfahlen die Taxifahrer das BonSol, und alle Gäste, die kamen, schienen die entspannte und reizvolle Atmosphäre bei Antonio und Roger zu geniessen.
Im zweiten Jahr war Errol Flynn einen Monat als Gast bei ihnen. Er war so in die Gegend verliebt, dass er sich ein Haus in der Nähe mietete, welches er für mehrere Jahre bewohnte , und die Schönheiten des Mittelmeeres mit seinem Segelboot erforschte. Die Freundschaft mit den Xamenas blieb lange Jahre bestehen und viele seiner Freunde kamen als Gäste zu ihnen.
Das Gästehaus wurde schnell bekannt. In 1956 wurde das Hotel von den ursprünglichen 14 Zimmern auf 42 erweitert. Zu dieser Zeit beschloss Antonio, seinen Anteil an dem Geschäft in Palma an seinen Partner zu verkaufen, um sich ganz dem BonSol widmen zu können. Im Jahre 1958 wurde das BonSol auf 73 Zimmer erweitert.
Das Hotel liegt auf einem Hügel, an einer Stelle, die von der Wintersonne gewärmt und von den sommerlichen Brisen gekühlt wird. Zu jener Zeit gab es praktisch keine anderen Gebäude in Illetas. Die meisten Gäste suchten die Sonne der Wintermonate. In den tieferen Lagen, direkt am Meer, konnte es sehr feucht sein in den Räumen, bevor man über Klimaanlagen verfügte, aber es war zu erwarten, dass die Lage am Wasser sehr wichtig werden würde da sich die Neigungen der Touristen ändern würde. Im Jahr 1957 kaufte Antonio das Grundstück am Strand mit der Bucht und die Grundstücke von der Bucht bis zum Hotel
Von 1958-64 wurden auf dem Strandgrundstück die Villen gebaut und der Garten angelegt. Im Jahr 1982 wurde das Hauptgebäude auf 92 Zimmer erweitert.
Für viele ältere Gäste wurden die 200 Treppenstufen vom Strand bis zum Hotel mit der Zeit zu anstrengend und somit wurde beschlossen, Aufzüge und Tunnels zu bauen, damit die Gäste die Durchgangsstrasse nicht überqueren mussten.
Die umfangreichen Arbeiten begannen 1969, und erst nach elf Jahren konnten die Tunnel und die Aufzüge miteinander verbunden werden. Im Jahre 1984 war es endlich möglich, alle Teilabschnitte zu verbinden und die Gesamtanlage in Betrieb zu nehmen . Als alles funktionierte, erleichterten die Tunnel und die Aufzüge die Bewegungsfreiheit innerhalb des Hotelbetriebes erheblich.
Durch die Entstehung des Hotels und der dazugehörigen Anlagen in so vielen verschiedenen Bauabschnitten wurde sein besonderer Reiz noch erhöht. Jedes Mal, wenn Antonio und Roger einen neuen Abschnitt planten, konnten sie auf ihre inzwischen gesammelten Erfahrungen im Hotelbetrieb zurückgreifen und außerdem die Meinungen zahlreicher Gäste berücksichtigen. Sicherlich wäre Antonio als Bauunternehmer glücklich und erfolgreich geworden, wenn er sich seinem Hotel nicht so mit Haut und Haaren verschrieben hätte.
Antonio y Roger waren grosse Kunstliebhaber, und ganz besonders liebten sie die Malerei. Ein Grossteil ihrer Kollektion, die heutzutage das BonSol schmücken, wurden käuflich erworben, aber viele davon waren das Erbe eines Onkels, einem Priester, der sein gesamtes Vermögen zur Restauration des Klosters von San Salvador in Felanitx anlegte und eine wunderschöne Kapelle für “Cristo Rey” bauen liess, und als Dank dafür die Gemälde von den Mönchen erhielt . Bevor Antonio sein Interesse an den Bildern bekundete und sie erbte, hatten sie jahrelang in einem feuchten Kellerraum gelagert. Sie mussten von einem Spezialisten restauriert werden, was jahrelange hingebungsvolle Arbeit kostete.
Auf ihren vielen Reisen erwarben Antonio und Roger außerdem eine große Anzahl von Kunstgegenständen. So brachten sie aus Florenz, Thailand, Sri Lanka, den Philippinen, China, die wunderbarsten Sachen mit. Alle diese Stücke wurden von Roger liebevoll platziert und erhöhten noch wesentlich den Charme des Hotels, welches nie die anheimelnde Atmosphäre der ursprünglichen Privatvilla verlor. Antonio hatte ein besonderes Auge für schöne und wertvolle Gemälde, Roger hingegen wusste genau das richtige Plätzchen für jedes einzelne Stück zu finden.
DAS MEER
Antonio und Roger waren immer darauf bedacht, dass Hotel mit dem Meer in Vereinigung zu bringen. Jeder Gast sollte die Gelegenheit haben, von seinem Zimmer aus zumindest einen Teilblick auf die Bahia de Palma zu haben ,und das Hotel sollte in seinem Ganzen von der Essenz des Meeres imprägniert sein. Das Meer wiederholt sich auf den Gemälden der Gemeinschaftszonen und in den Gästezimmern des Hotels und die Wege, die zum Meer hinunter führen wurden zur Union zwischen dem Hotelgebäuden und seinen Gartenanlagen. Die Gäste hatten die Gelegenheit, in der kleinen Privatbucht zu schwimmen, und von den grosszügigen, vom Wind geschützten Terrassen betrachteten sie den Wellengang und die Farbpalette des Meeres. Von der Terrasse des Strandrestaurants aus bewunderten die Gäste am Nachmittag den Sonnenuntergang und die Fischerboote, die nach harter Tagesarbeit zum Hafen zurückfuhren sowie die eleganten Yachten, in deren Segeln sich die letzten Sonnenstrahlen des Tages widerspiegelten.
Während das ursprüngliche Gästehaus in ein Hotel verwandelt wurde, beobachtete Antonio sehr genau die Entwicklung der Hotelindustrie auf Mallorca. Es war zu erkennen, dass der Wohlstand der Insel weitgehend vom Tourismus abhängen würde, aber die schnell hochgezogenen Hotelkästen, die an manchen Stellen der Insel entstanden, beeindruckten Antonio nicht. Er besuchte Amerika und stellte fest, dass viele Hotels dort ein Niveau hatten, das die modernen Bauten auf Mallorca schon veraltet wirken ließ, ehe sie überhaupt fertig waren. Er beschloss daher, für das Hotel BonSol weiterhin den ursprünglichen mediterranen Stil zu bewahren. Er wollte in seinem Hotel nicht nur alle Bequemlichkeiten für seine Gäste schaffen, er wollte auch, dass alle Verbesserungen und Erweiterungen sich ohne Bruch in die Umwelt einfügten.
Fast von Anfang an arbeitete Antonio darauf hin, ein ökologisches Gleichgewicht herzustellen, denn er war der Meinung, dass jedes Hotel und jedes Privathaus auf der Insel seinen eigenen Abfall nutzen sollte. Die Abwässer des Hotels wurden gereinigt und zur Bewässerung der Gärten verwendet. Dieses System wurde beibehalten bis seitens der Gemeindeverwaltung Kläranlagen betrieben wurden. Jetzt werden mit den
gereinigten Abwässern verschiedener Hotel- und Wohnanlagen die örtlichen Golfplätze bewässert. Das Wasser aus Duschen und Bädern wird nach entsprechender Aufbereitung für die Hotelgärten genutzt.
Die Abwärme, die durch den Betrieb der Klimaanlagen entsteht, wird zum Heizen der Pools und der Warmwasserversorgung verwendet. Heizkessel wurden für die Verbrennung von Mandelschalen installiert, die immer noch für die Warmwasserversorgung und die Zentralheizung genutzt werden. Ölbrenner werden nur in den Stosszeiten zugeschaltet. Ab 1968 wurde schon Sonnenenergie genutzt (die erste Anlage auf Mallorca). Von Anfang an wurde ein beachtlicher Grad von Selbstversorgung auf dem Energiesektor erreicht, wodurch eine Verschmutzung des Meeres vermieden werden konnte..
Der Garten
Als Mensch, der grossen Respekt vor der Natur hat, wollte Antonio einen Garten anlegen, der seinen ursprünglichen, weitgehend mallorquinischen Charakter bewahrte, mit Pflanzen und Bäumen, die auf der Insel zu Hause sind und die auf dem Boden und zwischen den Felsen gedeihen. Er bearbeitete das Gelände wie die Araber, die berühmt waren für ihre Terrassenanlagen und die intelligente Nutzung des Wassers. Ein Beispiel dafür ist die mallorquinische Finca Alfabia (abgeleitet von dem arabichen Wort Al-Fabi oder Oliventopf) in der Nähe von Soller.
Er wusse das kleine Tal vor seinem Hotel mit seinen kleinen Wasserfällen zu schätzen und entschied sich, einen grossen Garten darin anzulegen.
Er sah voraus, dass es immer weniger Handwerker geben würde, die die Kunst des Terrassenbaus noch beherrschten. Es wurden Stützwände gebaut, Treppen angelegt, Terrassen bepflanzt und Wege gezogen. Eine Gruppe von sechs Männern unter der Leitung des Maurermeisters Jaime Font arbeitete 20 Jahre lang, bis der Garten seine endgültige Form erhielt. Einer der Männer, Meister Sebastian, war so interessiert an dem Projekt und so glücklich daran mitzuwirken, dass er über sein Rentenalter hinaus bis weit über die 70 weiter an seinem Garten arbeitete.
El wurde eine grosse Anzahl von Pflanzen gesetzt, einschliesslich viele Geranien, die wie Wasserfälle von den Fenstern und Terrassen des Hotels auf die Felsblöcke der Gartenanlagen fielen. Ende de 80er Jahre befiel jedoch eine Insektenplage die Geranien des Bonsols und der gesamten Insel. Die Geranien wurden zum Teil durch andere Blütenpflanzen ersetzt.Gummibäume (Ficus) gediehen üppig und mussten häufig gestutzt werden. Zitronen und Orangenbäume wuchsen, aber nur wenige konnten sich durchsetzen gegen die vielen verschiedenen Pinienarten, von Zwergkiefern bis zu hohen, kräftigen Exemplaren, die die schweren, üppigen Efeuranken trugen. Dattelpalmen gediehen gut und trugen auch Früchte, ebenso wie die Washingtonia und die auf Mallorca heimische Zwergpalme (Palmito), die selbst die auf der Insel nicht seltenen Waldbrände überlebt. Früher wurden die Wedel der Palmitos zur Herstellung von Besen verwendet. Alle diese Gewächse bildeten zusammen mit Olivenbäumen, Oleander und Hibiskusbüschen einen reizvollen Blätterwald. .
Selten nur gelingt die Anlage eines Gartens ohne Rückschläge. Antonio Xamena liebte zum Beispiel „Blue Spruce`` und pflanzte 100 Exemplare. Nicht ein einziges gedieh in Illetas, aber die fünf, die er einem Freund in Valldemosa schenkte, gehören inzwischen zu den eindrucksvollsten Bäumen in der Gegend.
Man kann sich jetzt davon überzeugen, dass die Gärten einen ganz besonderen Zauber haben, vielleicht weil sie so überaus vielfältig sind. Auch wenn man sie noch so oft durchstreift, immer wieder stösst man auf Überraschungen. Der Sommer bringt Glanz, starke Kontraste zwischen Licht und Schatten, die Hitze der Steine in der Sonne und die Kühle der schattigen, grottenähnlichen Winkel. Der Winter hingegen bringt Wärme, Licht, das von der tiefstehenden Sonne einfällt und von den Wänden in den wundersamsten Schattierungen reflektiert wird. In diesen Gärten bilden die verschiedenen Grüntöne, die im Winter oft ebenso frisch sind wie im Frühjahr, einen guten Hintergrund für die kräftigen Farben der Bougainville oder anderer exotischer Blüten. Kräftige und schlanke Baumstämme, Luftwurzeln und üppige Efeuranken geben einigen Stellen einen dschungelartigen Charakter, während andere Zonen offen und kunstvoll angelegt sind. Die verschiedenen Ebenen werden durch zahlreiche Treppen miteinander verbunden, die zu überraschenden und reizvollen Ausblicken auf Wasserfälle und Pools führen, welche aber auch über Lifts und Tunnel zu erreichen sind.
Manchmal führen die Pfade zu einem unbekannten Ziel, um einen Baum oder einen Felsvorsprung herum, wo Bündel von Sonnenstrahlen einmal den Weg klar erkennbar zu machen scheinen, ein andermal geheimnisvoll verbergen, indem sie üppige Pflanzengruppen beleuchten, durch die völlig unerwartet der blaue Himmel aufstrahlt, der von einer Wasserfläche reflektiert wird.
Die Gäste vom BonSol
Das BonSol hat anscheinend immer Glück gehabt mit seinen Gästen. Man könnte fast meinen, Antonio habe damals den Taxifahrern beschrieben, welche Art von Gästen er haben wollte. Sie beurteilten die Menschen wahrscheinlich nach ihrem Äusseren und brachten nur solche, die nach Agatha Christie ein „tadelloses Hotelbenehmen`` hatten (“Problem at Pollensa Bay” – London 1936), denn niemand kann sich an grössere Probleme erinnern, es gibt nicht einmal irgendwelche Anekdoten diesbezüglich.
Im den dreissiger Jahren zählte die Insel etwa vierzigtausend Besucher, eine Zahl die sich im Jahr 1950 verdreifacht hatte. Der Tourismus entwickelte sich mit solcher Geschwindigkeit, dass im Jahr 1962 die Besucheranzahl über eine Million betrug und Ende der neunziger Jahre hatte sich die Anzahl der Besucher auf acht Millionen erhöht, ein Ziffer die die Einwohnerzahl einiger kleinen Länder Europas überstieg. Mallorca konnte diesem Andrang nicht standhalten, ohne visuelle und ökologische Irrtümer an der Küstenlinie zu begehen, besonders in der Nähe der Hauptstadt und anderen von Reiseveranstaltern und Bauherren bevorzugten Orten.
Antonio war der Entwicklung zuvorgekommen, aber so wie die meisten Mallorquiner konnte er nicht die Ausmasse dieser Entwicklung voraussehen. Erst am Ende seiner Tage erlebte er die Änderung einer Umweltpolitik , die sich seiner eigenen Denkweise näherte. Die Politiker führten Gesetze zum Umweltschutz und zum Schutz der Natur Mallorcas ein. Er war sehr glücklich über diese Änderungen, wie die meisten Einwohner der Insel. Im Jahre 2001 wurde dem Hotel BonSol von der Regierung die Umweltschutzauszeichnung “EMAS” verliehen.
Mallorca ist nach wie vor ein wunderschönes und einmaliges Urlaubsziel. Vieles hat sich kaum verändert seit West den westlichen Teil der Insel zum Beispiel als „eine der großartigsten Landschaften Europas`` beschrieb, und seit George Sand meinte, die Insel sei einer der schönsten Orte der Welt.
Es war ein glücklicher Umstand, dass Antonio bei der Planung des BonSol immer versucht hat, reichlich Platz zur Verfügung zu haben, denn so konnte er alle Umbauten und Verbesserungen durchführen, die ihm notwendig schienen. Das Hauptgebäude wirkt als Block relativ bescheiden, keineswegs grossartig, aber sehr einladend. Es scheint nicht gross, da man von keinem Standort aus mehr als einen kleinen Teil überblicken kann. Es birgt in seinem Inneren viele grosszügige Gemeinschaftsräume und eine Mannigfaltigkeit von Gästezimmern.
Antonio und Roger Xamena haben das Hotel gegründet und die gesamte Familie hat ihre Politik aufrechterhalten und mit grossem Erfolg weitergeführt. Ein Grossteil des Personals ist dem Hotel über 25 Jahre lang treu geblieben, was selbst in einem Familienhotel sehr selten ist.
Jetzt führen Martin und Lorraine Xamena das Hotel mit Begeisterung und Elan weiter. Sie sind darauf bedacht, den Ansprüchen des neuen Jahrhunderts gerechtzuwerden ohne jedoch den Charakter des Bonsols zu ändern . Sie streben danach, die Traditionen ihres Hotels aufrechterhalten, damit auch ihre Kinder mit dem gleichen Respekt und der gleichen Freude das Hotel weiterführen können.
VISITORS TO THE BON SOL
The Bonsol always seems to have been fortunate in its guests. One may wonder a whether Antonio told the taxi drivers the type of visitor that he wanted. They probably judged by appearances and managed to bring only those who had what Agatha Christie described as ``excellent Hotel manners`` (“Problem at Pollensa Bay” – London 1936)) for there are no recollections of major problems, or even stories of them.
In the early 1930s there were about forty thousand visitors to the island, a number that had tripled by 1950, increasing at an even faster rate so that by 1962 the annual rate passed a million. the increases continued until the late 1990s when the total reached eight millions and stabilised at around that figure. Such a number exceeded the population of some of the smaller European countries, and could not comfortably be absorbed without visual and ecological damage to the coastline, especially in areas close to the capital city and a few other locations that touroperators and developers favoured.
Antonio had anticipated expansion but, like most Mallorcans, he did not expect it to reach such a scale. Towards the end of his life he saw changes in attitude generally, which began to move closer to his own way of thinking. The island authorities introduced very positive measures to protect its character and to safeguard the environment generally. He was pleased to see this, as were many of the islanders. In 2001 the Bonsol received the Government Environmental Award “EMAS” for its contribution towards ecological achievement.
Mallorca is still a wonderful and excellent holiday destination: much of it has changed very little since West described its western section, for instance, as the ``most sublime tract of country in Europe`` (1) or Sand claimed that the island was one of the most beautiful places on earth. She wrote that it invited and waited for the artist and was ``an Eldorado of painting`` a place of natural tranquility, like ``a green Helvetia under a Calabrian sky, with the solemnity and silence of the Orient.`` (2) High praise indeed, and if her words can sometimes seem entirely inappropriate in relation to the contemporary island, at other times they seem entirely correct
It was fortunate that Antonio, in working out his schemes for the Bonsol, always aspired to the provision of generous spatial standards as this approach enabled changes and adaptations to be made as he considered necessary.
The main building appears relatively modest in bulk, it is not grand but very approachable, and that is because only a small portion of it can be seen from any single viewpoint. It contains, a great deal of accommodation, including a series of fine rooms : sitting rooms, breakfast, dining and conference rooms, as well as a gymnasium, wellness, changing rooms and ancillary accommodation. All are generous in their scale, attractive in atmosphere and each have a character that is appropriate to its function.
The bedrooms of the Bonsol are attractive and generous, the Hotel, as a whole, the most unusual and intriguing, including, as it does, one of the finest Hotel gardens on the island.
Antonio and Roger Xamena established the Hotel, their family has continued the original policies, and some members of the staff have individually helped maintain the standards by over 25 or even 30 years of service.
Now Martin and Lorraine Xamena and their children, endeavour to bring about further improvements in the complex and to meet the highest standards of the 21st century, maintaining the original character and the fine traditions of the Bonsol.